Nahaufnahme einer Person, die mit einem Tablet auf einer Decke sitzt.

TechWiese Blog

Storage im Cloud-Zeitalter mit Azure NetApp Files

2. September 2020

Portrait Bild von Thomas Büdenbender

Thomas Büdenbender

Portrait Bild von Jürgen Lobenz

Jürgen Lobenz

Portrait Bild von Dirk Ecker

Dirk Ecker

Dieser Blogbeitrag ist ein Repost und stammt im Original aus dem Tech-Blog von TechWiese, der in diesen Blog integriert wurde.

Heute widmen wir uns einem Thema, das immer schon zum Fundament einer jeden Infrastruktur gehörte – Storage. Man kann sich nun natürlich fragen, ob man in einer Cloud-affinen Welt nach wie vor über Storage reden muss. Wir sagen ja – vielleicht an der einen Stelle mehr, bei IaaS oder hybriden Lösungen, vielleicht auch an mancher Stelle auch weniger, wenn man vermehrt auf PaaS/SaaS setzt.

Doch wer ist in diesem Fall eigentlich „wir“? Wir sind drei Personen, die bisher verschiedene Berührungspunkte mit Storage haben und hatten – unter anderem Storage-Lösungen implementiert und administriert haben oder bei einem Storage-Hersteller angestellt waren. Heute jedoch vereint uns ein gemeinsamer Fokus – Storage in der Cloud. Gerne stellen wir uns am Ende dieses Beitrags noch etwas ausführlicher vor.

Konkret wollen wir uns heute mit „Azure NetApp Files – kurz ANF“ beschäftigen. Dabei handelt es sich um einen Dienst für filebasiertes Storage in der Cloud. Dabei werden wir mit diesem Beitrag erstmal einen zusammenfassenden Überblick zum Thema geben, aber sehen das durchaus als Startschuss für weitere Beiträge und den Start einer Blogserie.

Hubschrauber fliegt mit angedeuteten Datenpaketen als Last vor blauer Wolke unter welcher die beiden Schriftzüge Microsoft und NetApp stehen

Bevor wir jedoch zum eigentlichen ANF Service kommen, wollen wir nochmal einen Blick auf die Ausgangslage werfen. Trotz vorhandener Möglichkeiten zur flexiblen Erweiterung und Anschaffung, wird ein Sizing erstmal prinzipiell auf die Anforderungen am Ende der Laufzeit ausgelegt. Das bedeutet, dass man sich entweder schon von Beginn an das voll ausgebaute System anschafft oder man ist während der Laufzeit zu planmäßigen oder auch unplanmäßigen Erweiterungen gezwungen. Dabei durchläuft man dann verschiedene Phasen, wie zum Beispiel eine Performance-Analyse, das Sizing einer Erweiterung, die Angebotserstellung und schließlich die Implementierung.

Obwohl sich diese Vorgehensweise bei On-Premises-Systemen etabliert hat, passt diese wenig in die Cloud-Welt. Denn hier will man die Vorteile, die eine Cloud mitbringt, auch nutzen können.

  • Agilität: Die Möglichkeit sich hoch performanten Storage auf Knopfdruck provisionieren zu lassen und für seinen Bedarf zu nutzen
  • Skalierbarkeit: Die bereitgestellte Kapazität und Leistung sollen mit den Anforderungen der Anwendung einfach mitwachsen können
  • Elastizität: Vorhersehbare & zeitlich beschränkte Änderung an den Leistungs- und Kapazitätsanforderungen sollen adressiert werden können
  • Einfachheit: Die Administration der eigentlichen Infrastruktur soll der Service Provider übernehmen, um sich als Anwender auf das Wesentliche konzentrieren zu können

Was ist Azure NetApp Files?

Azure NetApp Files ist ein Dienst, der hochperformanten file-basierten Storage der Enterprise-Klasse in der Azure Cloud verfügbar macht. ANF ist ein Microsoft-Dienst und basiert auf Highend-NetApp-All-Flash-Systemen, die nativ in den Azure-Rechenzentren betrieben werden, wodurch ein extrem hoher Datendurchsatz bei gleichzeitig geringer Latenz ermöglicht wird.

Im Gegensatz zu anderen, Marketplace-basierten Angeboten handelt es sich bei ANF um eine Platform as a Service (PaaS)-Lösung. Das bedeutet, dass ein Kunde Speicherkapazitäten in der Azure Cloud nutzen kann und der Betrieb der Hardware und Software durch Microsoft erfolgt.

Azure NetApp Files bietet drei verschiedene Service Level, um auch in der Public Cloud selbst die höchsten Anforderungen, wie zum Beispiel einen Durchsatz von über drei Gigabyte pro Sekunde bei einer Latenz von weniger als einer Millisekunde erfüllen zu können. Falls zu bestimmten Tageszeiten mehr Performance benötigt wird, lässt sich diese einfach und transparent anpassen. Sowohl eine Erhöhung als auch eine Verringerung der Kapazität und der Performance sind jederzeit mit wenigen Klicks oder einem einzigen API-Kommando möglich.

Der Dienst bietet darüber hinaus Funktionen wie:

  • Snapshots für Rücksicherungen auf Datei- oder Volume-Ebene
  • das Cloning eines Volumes innerhalb weniger Sekunden, unabhängig von der Größe oder genutzten Kapazität eines Volumes
  • die Datenreplikation zwischen verschiedenen Regionen

Die Bereitstellung und Verwaltung von Azure NetApp Files kann über das Azure Portal, die Azure CLI, PowerShell oder die REST-Schnittstelle erfolgen. Selbstverständlich werden auch Automatisierungslösungen wie Terraform und Ansible unterstützt.

Welche Anwendungen profitieren vom Einsatz von Azure NetApp Files?

Azure NetApp Files eignet sich hervorragend für die Bereitstellung von SMB- oder NFS-basiertem Speicherplatz für Applikationen, die von hohen Transferraten und einer geringen Latenz profitieren. Hierzu zählen unter anderem:

  • SAP und SAP HANA
  • Windows Virtual Desktop
  • High Performance Computing
  • Datenbanken wie Oracle und SQL
  • File Services in der Cloud mit globalem Cache

Ausblick auf die nächsten Beiträge

Das war es erstmal für einen ersten Überblick zu ANF und gerne geben wir noch einen Ausblick auf künftige Themen in dieser Blogserie:

  • Anleitung für die Bereitstellung von ANF
  • Automatisierungsmöglichkeiten mit ANF
  • Performancebetrachtung
  • Ausführlichere Betrachtung der einzelnen Use Cases
  • Global verteilte Dateisysteme mit Global File Cache

Weiterführende Informationen

Kurzvorstellung der Autoren

Dirk Ecker ist Cloud Solution Architect bei NetApp mit Fokus auf Azure NetApp Files. Er ist seit über 15 Jahren im Bereich Storage tätig, zunächst auf Kundenseite und seit 9 Jahren bei NetApp.

Thomas Büdenbender ist Cloud Solution Architect bei Microsoft. Zuvor war er in großen Datacenter-Umgebungen zu Hause und vertraut mit unterschiedlichsten On-Premises Storage-Systemen.

Jürgen Lobenz ist Cloud Solution Architect bei Microsoft und war zuvor Presales Consultant bei EMC. Storage gehört auch heute noch zu seinen Fokusthemen.